ADS / ADHS
Die Abkürzung ADHS bezeichnet das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom – eine im Kindesalter beginnende psychische Störung, die sich durch übersteigerten Bewegungsdrang, eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit und unüberlegtes Handeln äußert.
Jedes dieser drei Symptome kann sowohl einzeln, als auch in Kombination mit dem einen oder anderen auftreten. Die Ausprägungen der Erkrankung sind individuell und bei jedem Kind mit unterschiedlicher Intensität zu beobachten. Therapeuten sprechen offiziell von einer Aufmerksamkeitsstörung, wenn Hyperaktivität, Unaufmerksamkeit und/oder Impulsivität über einen längeren Zeitraum von mindestens sechs Monten auftreten und sich in den verschiedensten Lebensbereichen eines Kindes manifestieren, z.B. in der Schule, Familie, Freizeit und mit Freunden.
Das Entstehen von ADHS liegt zumeist im Zusammenwirken vieler verschiedener Ursachen begründet. Die Wissenschaft geht von einem Zusammenspiel genetischer, allergologischer, psychosozialer und neurobiologischer Faktoren aus. Eine Fehlregulierung bestimmter Botenstoffe im Gehirn kann übersteigerte Aktivität und gemindert Aufmerksamkeit bewirken. Der Volksmund nennt die betroffenen Kinder Zappelphilipp und Träumsuse.
Der Begriff ADHS wird zuweilen inflationär und gleichbedeutend für Aufmerksamkeitsstörungen mit und ohne hyperaktive Verhaltensweisen verwendet. Das allgemeine Verständnis unterscheidet kaum und stempelt motorisch unruhige und wenig aufmerksame Schüler mittlerweile allzu schnell als psychisch krank ab. Nur ein erfahrener Kinder- und Jugendpsychiater kann das ADS oder ADHS nach umfangreicher Diagnostik schließlich feststellen. Eltern, die ihr Kind aktiv begleiten, sollten dann aufmerksam werden, wenn sich eine vorübergehende Verhaltensauffälligkeit des Kindes in der Schule und mit Gleichaltrigen intensiviert.